- 9 Zahnärzte | Höchste Qualität | 3D-Scans
- Mo.-Do.: 07:30 - 20:00 Uhr
Fr.: 07:30 - 14:00 Uhr
Eine Zahnspange, fachlich korrekt als „medizinische Zahnregulierung“ oder „zahnmedizinische Apparatur“ bezeichnet, kommt immer dann zum Einsatz, wenn Kiefer- und Zahnfehlstellungen korrigiert werden müssen.
Ob eine Zahnspange benötigt wird, stellt in der Regel der Zahnarzt fest und schickt den Patienten, soweit der Zahnarzt selbst nicht die Fachzahnausbildung besitzt, zur Kieferorthopädie.
Neben der Erstellung und Anpassung der Zahnspange begleitet der Fachzahnarzt die gesamte Tragedauer.
Wenn Ihr Kind gerade kurz vor dem Tragen einer Zahnspange steht oder Sie mit dem Gedanken spielen eine Zahnspange zur Korrektur schiefer Zähne zu nutzen, dann seien Sie gespannt auf die nachfolgenden Themen in diesem Artikel:
Wann eine Zahnspange nötig ist, haben Kieferorthopäden in Zusammenarbeit mit den Krankenkassen in einer Vereinbarung, dem Kieferorthopädischen Indikationssystem (KIG), festgehalten. In dieser ist genau definiert, bei welchen Fehlstellungen eine Behandlung mit einer Zahnspange notwendig ist.
Um eine Zahnspange anzuordnen, entnimmt der Kieferorthopäde einen Abdruck des Gebisses und muss anhand dessen die Notwenigkeit begründen. Sind die festgelegten Kriterien erfüllt, kann mit der Behandlung begonnen werden.
Die Fehlstellung der Zähne ist einer der Hauptgründe weshalb Kinder und Erwachsene eine Zahnspange tragen, und das hat nicht nur ästhetische Gründe. Schiefe Zähne können gesundheitliche Folgen haben, darunter Karies und Parodontose, eine verspannte Nacken- und Kiefermuskulatur und die Entwicklung von Sprachfehlern.
Daher wurden sämtliche Indikatoren der unterschiedlichen Fehlstellung in die Schweregrade 1 bis 5 eingestuft. Die Krankenkasse trägt die Kosten anteilig ab den Schweregraden 3 bis 5.
Das medizinische Hilfsmittel wird entweder fest im Mundraum integriert oder kann als lose Zahnspange flexibel eingesetzt und herausgenommen werden. Auch wenn die Behandlung meist schon bei Kindern in der Wachstumsphase stattfindet, nutzen immer mehr Erwachsene die Möglichkeit unästhetische Schiefstellungen der Zähne zu korrigieren.
Die feste Zahnspange wird als „Bracket“ bezeichnet. Dabei werden die kleinen Metallhalterungen vom Kieferorthopäden auf die Zähne geklebt und an diesen, mittels Gummis, ein bogenförmiger Draht gespannt der nun kontinuierlich Kraft auf den einzelnen Zahn auswirkt. Die Drähte gibt es in unterschiedlichen Stärken, sie werden regelmäßig ausgetauscht und nachgezogen. Feste Zahnspangen kommen meist bei ausgeprägter Zahnfehlstellung zum Einsatz und haben einen guten Therapieerfolg. Auch Zahnlücken lassen sich mit einer festen Zahnspange schneller schließen. Die Tragedauer umfasst ca. 1,5 -2,5 Jahre.
Man unterscheidet bei den festen Zahnklammer zwischen außenliegenden und innenliegenden Spangen:
Bei der außenliegenden Zahnspange liegen Metallbrackets und Drahtbogen sichtbar an den Frontzähnen.
Eine innenliegende Zahnspange ist von außen nicht sichtbar. Bei der Lingualtechnik werden die Brackets innen an den Zähnen befestigt und sind somit quasi unsichtbar. Vor allem bei Erwachsenen ist die Technik besonders beliebt.
Es gibt jedoch auch sogenannte Headgear, bei der eine Halterung an Kopf oder Nacken mit der Zahnspange verbunden ist. Das sorgt dafür, dass weitaus mehr Druck auf die Zähne ausgeübt werden kann. Backenzähne können so zum Beispiel effektiv nach hinten verschoben werden, um den Schneidezähnen genügend Platz zu schaffen.
Die Vorteile einer festen Zahnspange:
Nachteile einer festen Zahnspange:
Häufiger als eine feste Zahnspange kommt eine lose Zahnspange zum Einsatz. Dabei handelt es sich um ein Mittelstück, welches aus Kunststoff hergestellt und mit einer Klammer aus Draht umspannt ist. Der Kunststoffteil liegt im oberen Bereich am Gaumen an und bedeckt im Unterkiefer das Zahnfleisch. Die Klammer aus Draht umschließt die Zähne und sorgt damit für den nötigen Druck, um eine Fehlstellung zu korrigieren.
Eine lose Zahnklammer lässt sich im Vergleich zu einer festen Zahnspange eigenständig einsetzen und herausnehmen. Empfohlen wird das Tragen bis zu 15 Stunden am Tag, was von Fall zu Fall variiert. Während des Essens und einer sportlichen Betätigung sollte die Zahnspange herausgenommen werden. Trotz regelmäßigen Tragens und Nachziehen der Klammer dauert es in der Regel länger bis die Zahnfehlstellung korrigiert ist.
Die Vorteile einer losen Zahnspange:
Die Nachteile einer losen Zahnspange:
Eine unsichtbare Zahnspange kann sowohl fest als auch lose sein. Als feste Variante ist die unsichtbare Zahnspange als Incognito Zahnspange bekannt. Die Brackets werden auf die innenliegende Zahnfläche geklebt und an diesen wird mit den Slots der Bogen aus Draht verankert.
Die losen, unsichtbaren Zahnspangen werden als Alignern des Invisalign-Systems bezeichnet: Die Schiene der unsichtbaren Zahnspange ist dünner und transparent, so kaum auffällig. Selbst mittelschwere Fehlstellungen sind mit diesem Modell korrigierbar. Die Kosten werden jedoch nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
Die unsichtbaren Zahnspangen sind vor allem bei Erwachsenen beliebt, setzen sich aber auch immer mehr bei Kindern und Jugendlichen durch, welche sich partout gegen Metallbrackets und Drahtklammern sträuben.
Zu Beginn wird in einer Erstberatung die Diagnose gestellt. Mittels einer umfassenden Untersuchung von Zähnen und Kiefer stellt der Zahnarzt fest, ob und in welchem Rahmen eine kieferorthopädische Behandlung notwendig ist. Auch werden in diesem Beratungsgespräch alle Fragen rund um das Thema Zahnspange beantwortet – von Tragezeit über Reinigung bis hin zur Kostenübernahme.
Im Anschluss wird eine Analyse erstellt und auf Basis dieser ein Behandlungsplan erstellt. Der Plan wird direkt der Krankenkasse zur Genehmigung vorgelegt. Sobald diese vorliegt, findet ein erneutes Gespräch statt, in dem nun alle geplanten Maßnahmen der Behandlung besprochen werden, wie unter anderen die Behandlungsdauer. Ist eine lose Zahnspange geplant, werden Abdrücke des Unter- und Oberkiefers genommen, bei einer festen Zahnspange gleich die sogenannten Separiergummies an den Backenzähnen gesetzt.
Gut zu wissen: Bei einem Abdruck können Kinder zwischen unterschiedlichen Geschmacksrichtungen wählen. Das macht die Prozedur deutlich angenehmer.
Nun wird auf Basis des Abdrucks, der Röntgenbilder oder Fotografien die lose Zahnspange individuelle angefertigt und ist meist in wenigen Tagen fertiggestellt. Das Mittelstück aus Kunststoff kann in unterschiedlichen Farben gewählt werden und selbst Glitzermodelle sind möglich.
Letztlich folgt der Termin des Einsetzens bzw. bei der festen Zahnklammer das Kleben der Brackets und das Spannen des Drahts. In der Regel dauert das ca. 2 Stunden.
Die lose Klammer wird eingesetzt und noch etwas angepasst, was deutlich weniger Zeit in Anspruch nimmt. Bei diesem Termin wird zudem genau auf die Pflege der Zahnspange eingegangen.
Nach einer Woche wird eine Nachkontrolle angesetzt. In einem Zeitintervall von fünf bis acht Wochen folgt bei weiteren Terminen das Nachstellen der Zahnspange, sodass die Zähne nach und nach in die gewünschte Position gebracht werden.
Im zweiten Drittel der Behandlung ist eine größere Zwischenkontrolle geplant, um nachzusehen, wie sich die Zähne bisher entwickelt haben. Dazu werden erneut Röntgenbilder erstellt und Abdrücke des Kiefers genommen.
Danach beginnt die letzte Phase. Die Behandlung endet bei der festen Klammer mit der Entbänderung. Die Zähne müssen nun stabilisiert werden, um nicht wieder in die alte Form zu rutschen. Dazu wird eine Retentions- oder Haltespange erstellt. Die herausnehmbare Zahnspange wird in der Nacht getragen. Zusätzlich werden sogenannte Retainer, feine Drähte, an der Innenseite der Zähne geklebt und sorgen für einen unsichtbaren Halt in den ersten Wochen ohne feste Zahnspange.
Ist die Retentionsphase abgeschlossen, endet die Behandlung mit der Zahnspange. Die Krankenkasse erstattet mit Einreichen der Bescheinigung die geleisteten Eigenanteile zurück.